Freitag, 17. Januar 2014

Jusos: „Abschiebestopp ist ein wichtiges Zeichen“



                        
Die Jusos im Kreis Cloppenburg „begrüßen“ den vom Innenminister Boris Pistorius (SPD) verordneten sofortigen Abschiebestopp für Zuwanderer. Landrat Eveslage (CDU) müsse nun „unverzüglich prüfen“, ob auch die von Abschiebung bedrohte georgische Familie B. aus Barßel von dieser Regelung profitieren könne.

Laut Aussagen des Innenministeriums gelte die Verordnung umgehend für alle „gut integrierten“ Zuwanderer trotz bestehender Ausreiseverpflichtung. Der sofortige Abschiebestopp sei nach Ansicht der Jungsozialisten daher ein „wichtiges Zeichen“ an die „überwiegend integrationswilligen“ Zuwanderer in der Region und schaffe zumindest „begrenzte Planungssicherheit“. 

„Die betroffene Familie aus Barßel erfüllt alle Voraussetzungen einer „guten Integration“. Sie leben seit mehreren Jahren hier, blieben straffrei, schicken ihre Kinder regelmäßig zur Schule und versuchen, die deutsche Sprache zu erlernen.  Wir sehen Landrat Eveslage daher in der Pflicht, die Signale aus Hannover richtig zu deuten und der Familie entgegenzukommen“, fordert der stv. Kreis-Vorsitzende Jan Oskar Höffmann „Eine Abschiebung ist den Kindern unter keinen Umständen zuzumuten. Hier fehlt es dem Landkreis abermals an Fingerspitzengefühl. Trotzdem muss geprüft werden, ob die Familie vom Abschiebestopp erfasst werde.“ 

Die SPD-Jugendorganisation kritisiert indes die „fehlende Willkommenskultur“ im Landkreis und erhoffe sich in Zukunft bei „offensichtlichen Härtefällen“ mehr Mitgefühl seitens der Kreisverwaltung. Schon der Fall der Familie Berisha aus Friesoythe vor einem Jahr habe deutlich gemacht, dass der Landkreis seine Ausländerpolitik „kalt und unbarmherzig“ verfolge. „Es würde der Verwaltungsspitze gut zu Gesicht stehen, mehr Empathie zu zeigen statt sich hinter Paragraphen zu verstecken. Manchmal zählt nicht allein die juristische Rechtmäßigkeit, sondern der politische Wille etwas Gutes zu tun. Wir hoffen, die vom Gesetzgeber ausgehenden Signale schaffen ein Umdenken in den Behörden“, so Höffmann abschließend.

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