Die Pläne der Landkreise Cloppenburg und Vechta, ein
gemeinsames Konzept für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu
entwickeln, stoßen bei den Jusos im Kreis Cloppenburg auf „breite Zustimmung“. Das
Vechtaer Rufbussystem könne auch für Cloppenburg eine „intelligente und
ökologisch sinnvolle Lösung“ sein, um auf die gesteigerten Ansprüche im
Personennahverkehr „flexibel“ zu reagieren, heißt es in einer Pressemitteilung.
Seit November bietet der Landkreis Vechta mit dem
Mobilitätsprojekt „moobil+“ ein kreisweites Rufbussystem an. Die Rufbusse
verbinden auf Anmeldung auch abgelegene Ortsteile mit den Gemeindezentren und
fahren als Zubringer zu weiterführenden ÖPNV-Angeboten festgelegte Haltestellen
an. Die entsprechende Buchung der Busse, die mindestens eine Stunde vor
Fahrantritt getätigt werden muss, kann sowohl telefonisch als auch online
erfolgen.
„In Vechta hat sich der Rufbus schon nach kurzer Zeit einen guten
„Ruf“ gemacht. Es wäre toll, wenn auch Cloppenburg von diesem Projekt
profitieren könnte“, betont die Vertreterin der Jusos Katrin Meisner. Insbesondere
für Jugendliche seien solche Angebote, die sie auch via Smartphone nutzen
können, „attraktiv“, da sie auf die „individuellen Bedürfnisse“ der jungen
Fahrgäste eingehen. Die Jungsozialisten glauben zudem an eine „erhebliche Steigerung“
der Fahrgastzahlen.
„Jugendliche und Kinder aus den umliegenden Ortschaften
könnten beispielsweise einen Besuch in der Kreisstadt flexibler gestalten, wenn
sie nicht an starre Fahrpläne gebunden wären. Mehr Flexibilität schafft mehr
Attraktivität, was letztendlich zu mehr Fahrgästen führt“, erklärt die
ehemalige Cloppenburger Schülersprecherin Meisner, „Allein in Vechta wurden
seit Projektbeginn schon über 12.000 Bestellanrufe verzeichnet. Eine so
positive Resonanz könnte ich mir auch in Cloppenburg vorstellen.“
Es sei daher ein „gelungener Vorstoß“ der Kreisverwaltung,
das ÖPNV-Angebot „bedarfsorientiert weiterzuentwickeln“ und bislang „versteckte
Potenziale“ zu nutzen. Die SPD-Jugendorganisation weist indes darauf hin, dass
die rot-grüne Landesregierung eine „deutlich bessere Verteilung“ der
Finanzmittel aus dem sogenannten „Entflechtungsgesetz“ zugunsten des ÖPNV
beabsichtigt. So sollen die jährlichen Investitionen in Höhe von 123 Millionen
Euro fortan zu 60 Prozent, statt wie bisher 40 Prozent, in den
Personennahverkehr fließen. Auch der Kreis Cloppenburg könnte von diesen
Mehrinvestitionen bei seinem Vorhaben profitieren. „Landesregierung und
Landkreis haben die Zeichen der Zeit erkannt. In Anbetracht steigender Benzin-
und Autopreise liegt die Zukunft im umweltfreundlichen ÖPNV. Ein flexibles
Rufbussystem wäre somit ein erster Schritt in die richtige Richtung“ so Meisner
abschließend.