Samstag, 8. Dezember 2012

„Offener Brief“ gegen Soeste-Carré

Mit einem „offenen Brief“ appellieren die Jusos Stadt Cloppenburg an das „politische Gewissen“ der Stadtratsmitglieder, in der kommenden Stradtratssitzung gegen das geplante „Soeste-Carré“ zu stimmen. Nach Angaben der Jusos werde der Brief den Ratsmitgliedern am Samstagmorgen postalisch zugestellt.

„Hochwasserschutz“, „Verkehrskollaps“, „Zersplitterung der Innenstadt“, „Rettung des Grünen Gürtels“ und ein „eindeutiger Bürgerwille“ seien „gewichtige Gründe“, die gegen das Bauvorhaben sprächen. „Wir haben uns die Mühe gemacht, noch einmal alle Gegenargumente detailliert zusammenzutragen.“ Erklärt Andre Heisig, Vorstandsmitglied der Cloppenburger Jusos. „Hoffentlich erkennen die Ratsmitglieder die Risiken und Gefahren des Projekts und geben keinem Vorhaben ihren Segen, das die Bürgerinnen und Bürger vehement ablehnen.“

In dem fünfseitigen Schreiben betonen die Jungsozialisten einen „parteiübergreifenden gesellschaftlichen Widerstand“, der für Cloppenburg „einmalig“ und „außergewöhnlich“ sei. So hätten sich neben den Jusos auch die Junge Union, SPD, Bündnis90/Die Grünen, „große Teile“ des CDU Stadtverbandes, der „Niedersächsische Heimatbund“, die Naturschutzvereine „BUND“ und „NABU“ und Vertreter der Industrie- und Handelskammer (IHK) gegen das „Soeste-Carré“ ausgesprochen. „Selten zuvor haben sich so viele Cloppenburger Organisationen und Vereinen geschlossen gegen ein Projekt gestemmt. Anfang des Jahres haben mehr als 1800 Bürger unsere Petition gegen das Carré unterstützt. Die Ablehnung unter der Bevölkerung ist eindeutig.“ Stellt Andre Heisig zufrieden fest.

Darüber hinaus wird in dem Schreiben an den Stadtrat appelliert, „Distanz zu wahren“ und „weder für noch gegen Unternehmen“ Politik zu machen. Politik sei lediglich für den „Rahmen“ verantwortlich, das „passende Bild male die Wirtschaft“. „Wir können nicht aus Sympathie zu MediaMarkt einfach einem Projekt. zustimmen, dessen Rahmenbedingungen unzureichend, unbeliebt und gefährlich sind. Wir dürfen unsere Stadt nicht unter Wert verkaufen“ Fordert die stv. Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Yvonne Moormann. „Es ist schon erschreckend, wie der Investor mehrere Ratsmitglieder im Rücken der Öffentlichkeit zu umgarnen versucht. Unser Stadtrat sollte jedoch vorrangig die Interessen der Bürger und nicht die des Investors vertreten.“ So Moorman.

Der offene Brief ist für alle Interessierten unter www.Jusos-Brief.de.vu einsehbar.
Um auf die kommende Ratssitzung aufmerksam zu machen, werde die Nachwuchsorganisation der SPD am nächsten Samstag in der Cloppenburger Innenstadt Flugblätter verteilen. Die Bevölkerung solle „rechtzeitig erfahren“, was am 17.12 „auf dem Spiel stehe“, so die Jusos abschließend.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen