Scharfe Kritik haben die Jusos Landkreis Cloppenburg an Adolf Marischen und dessen veröffentlichten Thesen geübt. Die Jungsozialisten halten dem ehemaligen Gemeindedirektor Cappelns "billigen Populismus" vor, da er sich als "Überwinder eines Tabus" inszeniere, das es gar nicht gebe.
Dessen Sammlung an Vorschlägen komme -so die Jusos- einem "Wunschkonzert" gleich und grenze bisweilen an "Planwirtschaft", was normalerweise "jungsozialistischen Genossen" unterstellt werde.
Man könne nicht die Ansiedlung eines Fahrradgeschäfts einfordern, wenn sich dieses "betriebswirtschaftlich" gar nicht lohne. Darüber hinaus könne nicht einfach über die "Nachnutzung" privater Grundstücke entschieden werden, solange sich nicht deren Eigentümer "über eigene Planungen" im Klaren sind.
"Interessanterweise kommen diese „Man muss doch einmal sagen dürfen”-Aussagen meist von älteren Herren, die ihre besten politischen Tage schon weit hinter sich haben. Leider bieten solche Aussagen außer Applaus an Stammtischen wenig pragmatische Lösungen. Die Zukunft Cappelns kann man nicht einfach am Reißbrett entwerfen", konstatieren die Jusos des Unterbezirks Cloppenburg in ihrer Pressemitteilung. "Dieses Gemecker ähnelt vielmehr einer Bewerbung für die Muppet-Show als Ersatz für die ewig nörgelnden Waldorf und Statler. Herr Marischen hätte doch in seiner fast zwanzigjährigen Amtszeit als Gemeindedirektor ein tragfähiges Konzept für Cappeln entwickeln können. Aber Selbstkritik oder Selbstreflexion sind bei ihm nicht vorhanden."
Nach Ansicht der SPD-Jugendorganisation gehe es Marischen nicht um die "Weiterentwicklung Cappelns", sondern um "Selbstinszenierung und Beihilfe für dessen Bürgermeisterkandidaten". Die Jungsozialisten erinnern in ihrer Pressemitteilung daran, dass mit Lothar Gerbrecht eine "echte soziale Alternative" zu den "CDU-Kandidaten" zur Wahl stehe.
Cappeln habe daher einen "fairen Wahlkampf" verdient statt einer "innerparteilichen Schlammschlacht auf dem Rücken der Wähler". Solche "Pamphlete" und "wirren Thesen" dienen keineswegs der Wahlbeteiligung, sondern wirken vielmehr als "Brandbeschleuniger für Politik- und Parteienverdrossenheit", so die Jusos abschließend.
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