Die Entscheidung des Verwaltungsausschusses, den Bau
großflächigen Einzelhandels auf dem Pieper-Gelände zu untersagen, sei nach Ansicht
des Cloppenburger Jusos-Vorstands ein „großer Fehler“. Das brachliegende Fabrikgelände sei eine „Verschandelung
der Innenstadt“ und müsse daher mit „allen nur erdenklichen Mitteln“
weiterentwickelt werden.
Die Aussagen des Bürgermeisters, das GMA-Einzelhandelsgutachten
von 2006 schließe das Pieper-Gelände aus, seien sowohl „falsch“ als auch „widersprüchlich“.
Laut Gutachten plane die Stadt Cloppenburg nämlich die „[…]Anbindung des
Geschäftsbereichs Emsteker Straße an das innerstädtsiche Versorgungszentrum“(GMA-Gutachen
2006, S. 59). „Warum Bürgermeister Wiese diese wichtige Anbindung zu verhindern
versucht, erklärt er nicht. Die Stadt Cloppenburg sollte keine Gefälligkeitsentscheidung
zu Gunsten des Soeste-Carré treffen, sondern die Vorgaben des Gutachtens
einhalten“, erklärt Vorstandsmitglied Andre Heisig stellvertretend für die
Jusos.
Es stelle sich die berechtigte Frage, warum die
Ergebnisoffenheit der Pieper-Bebauung von vornherein aus „politischen Gründen“
verhindert werden soll. „Warum darf die EDEKA-Gruppe nicht selbst entscheiden,
ob der Bau eines E-Centers wirtschaftlich sinnvoll erscheint? Warum spielen
sich unsere Politiker als die besseren Unternehmer auf? Die Pieper-Planung wird
auf dem Altar des Soeste-Carré geopfert“, kritisiert Heisig mit Blick auf die „propagierte
Alternativlosigkeit“ des Soeste-Carré.
Die Jungsozialisten befürchten, dass die ehemalige
Fleischwarenfabrik „auf Jahre ungenutzt bleibe“ und „inmitten der Stadt verrotte“.
„Das Pieper-Gelände ist ein Schandfleck für unsere Innenstadt. Und dank der
letzten Baumfällung hat auch jeder
Autofahrer auf der famila-Brücke freien Blick auf dieses Ungeheuer“, konstatierte
Andre Heisig. „Das Pieper-Gelände ist alles andere als attraktiv. Wir sollten eigentlich
froh sein, dass es einen Investor gibt, der diese Flächen nutzbar machen
möchte. Wenn die Anfechtungsklagen gegen das Soeste-Carré Erfolg haben und die
Pieper-Planungen verhindert werden, könnte Cloppenburg am Ende mit leeren Händen
dastehen“, so Heisig abschließend.
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