Freitag, 22. Februar 2013

Pieper-Gelände ist ein „Ungeheuer“




Die Entscheidung des Verwaltungsausschusses, den Bau großflächigen Einzelhandels auf dem Pieper-Gelände zu untersagen, sei nach Ansicht des Cloppenburger Jusos-Vorstands ein „großer Fehler“.  Das brachliegende Fabrikgelände sei eine „Verschandelung der Innenstadt“ und müsse daher mit „allen nur erdenklichen Mitteln“ weiterentwickelt werden.

Die Aussagen des Bürgermeisters, das GMA-Einzelhandelsgutachten von 2006 schließe das Pieper-Gelände aus, seien sowohl „falsch“ als auch „widersprüchlich“. Laut Gutachten plane die Stadt Cloppenburg nämlich die „[…]Anbindung des Geschäftsbereichs Emsteker Straße an das innerstädtsiche Versorgungszentrum“(GMA-Gutachen 2006, S. 59). „Warum Bürgermeister Wiese diese wichtige Anbindung zu verhindern versucht, erklärt er nicht. Die Stadt Cloppenburg sollte keine Gefälligkeitsentscheidung zu Gunsten des Soeste-Carré treffen, sondern die Vorgaben des Gutachtens einhalten“, erklärt Vorstandsmitglied Andre Heisig stellvertretend für die Jusos. 

Es stelle sich die berechtigte Frage, warum die Ergebnisoffenheit der Pieper-Bebauung von vornherein aus „politischen Gründen“ verhindert werden soll. „Warum darf die EDEKA-Gruppe nicht selbst entscheiden, ob der Bau eines E-Centers wirtschaftlich sinnvoll erscheint? Warum spielen sich unsere Politiker als die besseren Unternehmer auf? Die Pieper-Planung wird auf dem Altar des Soeste-Carré geopfert“, kritisiert Heisig mit Blick auf die „propagierte Alternativlosigkeit“ des Soeste-Carré.

Die Jungsozialisten befürchten, dass die ehemalige Fleischwarenfabrik „auf Jahre ungenutzt bleibe“ und „inmitten der Stadt verrotte“. „Das Pieper-Gelände ist ein Schandfleck für unsere Innenstadt. Und dank der letzten Baumfällung  hat auch jeder Autofahrer auf der famila-Brücke freien Blick auf dieses Ungeheuer“, konstatierte Andre Heisig. „Das Pieper-Gelände ist alles andere als attraktiv. Wir sollten eigentlich froh sein, dass es einen Investor gibt, der diese Flächen nutzbar machen möchte. Wenn die Anfechtungsklagen gegen das Soeste-Carré Erfolg haben und die Pieper-Planungen verhindert werden, könnte Cloppenburg am Ende mit leeren Händen dastehen“, so Heisig abschließend.

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