Donnerstag, 29. November 2012

Jusos: "EWE betreibt Abzocke!"



„Scharfe Kritik“ äußerten die Jusos Landkreis Cloppenburg und der SPD-Landtagskandidat Adem Ortac bezüglich der angekündigten Strompreiserhöhung seitens der EWE. Eine erneute Strompreiserhöhung sei „unsozial“ und „keineswegs notwendig“.

Die EWE hatte vergangene Woche mitgeteilt, seine Preise zum 1.1.2013um 14,1% zu erhöhen. Hauptgrund für die Erhöhung sei nach Angaben des Energieversorgers die zum Jahreswechsel steigende Umlage für erneuerbare Energien (EEG-Umlage).

Zwar steige die EEG-Umlage netto um rund 1,7 Cent/kWh - von rund 3,6 Cent/kWh im Jahr 2012 auf rund 5,3 Cent/kWh im Jahr 2013 -, allerdings seien die Börsenpreise - laut Jusos -  durch die Einspeisung vor allem der Solarenergie um mindestens 0,6 Cent/kWh gefallen. Verrechne man nun diese Einsparung beim Strompreis, die  durch die Erneuerbaren Energien verursacht werde, so würde die Steigerung der Ökostrom-Umlage nur rund 1,1 Cent/kWh betragen. Überdies würden im Jahr 2013 allein 1,3 Cent der EEG Umlage daraus resultieren, dass sogenannte „stromintensive Unternehmen“ von der Umlage befreit werden. Würde dieses Privileg gestrichen, so die Jusos, müsste die EEG-Umlage nicht steigen, sondern könnte sogar „leicht gesenkt werden“. Die Berechnung des Strompreises sei für den Endverbraucher oft nur „schwer zu verstehen“, daher werde den Energieversorgern bei Preiserhöhungen fälschlicherweise „blind vertraut“. 

„Die EEG-Umlage ist nicht verantwortlich für die Preiserhöhung, vielmehr spielt der Profit die entscheidende Rolle. Das ist Abzocke unter dem Deckmantel der Energiewende.“ Erklärten die Jungsozialisten und Adem Ortac in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Darüber hinaus habe der Oldenburger Energieversorger im März schon einmal die Preise um 3 % erhöht.  „Letztes Jahr wurde die EWE zu massiven Strompreisrückzahlungen verpflichtet, dieses Jahr werden diePreise erhöht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.“
Insbesondere „einkommensschwache Haushalte“ leiden unter der erneuten Preiserhöhung. „Viele Familien können sich den Strom schlicht nicht leisten.“ so der 34-jährige Jurist und Ratsherr. In Deutschland würden 800 000 Haushalte der Strom abgestellt. „Auch im Oldenburger Münsterland sitzen Menschen im Dunkeln. Hier herrscht dringender Handlungsbedarf!“ 

Die Jugendorganisation der SPD fordert die EWE daher auf, einen „Sozialtarif“ für ALGII-Empfänger einzurichten, der eine „Befreiung“ von der Grundgebühr ermöglicht. Energie sei zu „wichtig“, um damit leichtfertig zu spekulieren. Der Cloppenburger Ratsherr Ortac plädiert dafür, die Rekommunalisierung der Energienetze voranzutreiben, um ein „politisches Druckmittel“ zu besitzen und die „hegemoniale Stellung“ der EWE in unserer Region „aufzuweichen“.

1 Kommentar:

  1. Man sollte seine Fakten, gerade in der Politik!, sauberer recherchieren: Die Preiserhöhungs- und Rückerstattungsklagen gegen EWE, in deren Folge das Unternehmen 2010 und 2011 hunderte Millionen zurückerstattete, betrafen Gas- und nicht Stromverträge!

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