Samstag, 17.03.2012 Lokalnachrichten - OM & Region
Jesus unter Nackten erregt die Gemüter
Bild einer Gymnasiastin im Cloppenburger Rathaus abgehängt
Link: http://www.mt-news.tv/index.php?aid=1404&mtsid=164adfc8886937940e1992053c275b9b
"Das Verhältnis von Jesus zu den Frauen und das Bild der Frau in der Kirche hat eine Elftklässlerin des Clemens-August-Gymnasiums in einem Bild verarbeitet, das von Leonardo da Vincis berühmten „Letzten Abendmahl“ inspiriert worden ist. Es hing in einer gemeinsamen Ausstellung von Schülern des CAG und der Liebfrauenschule im Cloppenburger Rathaus. Doch nach Beschwerden eines Cloppenburger Geistlichen und einiger Besucher verschwand es aus der Schau – zwei Tage, bevor sie ohnehin endete.
Besucher hätten sich gemeldet, die sich in ihrem religiösen Empfinden verletzt gefühlt hätten, erklärte Bürgermeister Dr. Wolfgang Wiese am Donnerstagabend im „Mega-Ausschuss“ des Stadtrates, der auch für Kultur zuständig ist."
Natürlich ist die Beschwerde Einzelner legitim, wenn sich diese in ihrem
Grundrecht der Religionsfreiheit verletzt fühlen. Die Religionsfreiheit
kollidiert im konkreten Fall mit dem Grundrecht der Kunstfreiheit,
welche jedoch bei den offensichtlich künstlerischen Ansprüchen und dem
keineswegs herabwürdigen Charaters des Werkes Vorrang genießen dürfte.
Karikaturen aus Dänemark lassen hier grüßen!
Nicht die Beschwerde sondern die Reaktion der Stadt Cloppenburg ist zu kritisieren. Der jungen Künstlerin wurde keine Möglichkeit geboten, sich zu erklären und für ihre Kunst und ihr Recht zu kämpfen. Eine Stadt sollte Vermittler und nicht Zensor sein. Gleichermaßen ist auch das frömmelnde Verhalten der Münsterländischen Tageszeitung zu beanstanden.
Sich für die Publikation satirischer
Kunst vorab zu entschuldigen, aber das halbnackte Räkeln eines
'Topmodels' auf der Titelseite zu rechtfertigen, ergibt nur wenig Sinn.
In einer liberalen Tageszeitung sollten beide Formen der Kunst ihre
Berechtigung finden.
Man hätte nach der letzten Kommunalwahl meinen können, Cloppenburg sei aufgewacht und hätte sich von seiner erzkonservativen Seite gelöst. Zu früh gefreut!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen