Freitag, 11. November 2016

SPD will soziale Schwimmbadpreise


Seit langem wettern die Jusos der Stadt Cloppenburg gegen die aus ihrer Sicht zu hohen Eintrittspreise ins Soestebad. Seit der Kommunalwahl 2011 fordern sie schon eine Preisreduzierung – bislang ohne Erfolg. Zuletzt setzte auch das neugegründete Jugendparlament in seiner konstituierenden Sitzung das Thema „Schwimmbadpreise“ auf seine Tagesordnung. Die SPD-Stadtratsfraktion folgt nun endlich dem Ruf ihrer Parteijugend und fordert in einem Antrag „soziale Schwimmbadpreise“, um den „ramponierten Ruf“ des Soestebad zu richten. „Nicht  nur  im  Jugendparlament,  sondern  auch  im   Kommunalwahlkampf  waren die Schwimmbadpreise  einer  der  wichtigsten  Themen  der  Wähler. Das Soestebad ist schon viel zu lange ein Politikum. Diese Kuh muss endlich vom Eis“, meint der SPD-Fraktionssprecher und Jusos-Vorsitzende Jan Oskar Höffmann.

Deswegen fordern die Genossen, dass die Eintrittspreise für „Kinder, Jugendliche (bis einschl. 17 Jahre) pro Tarif für 12 Monate um 1 Euro gesenkt werden“. Anschließend sei über die Gremien zu entscheiden, ob die Senkung der Eintrittspreise bestehen bleib oder wieder zurückgenommen werden solle, heißt es im Antragstext. Die Cloppenburger Jusos begrüßen den Vorstoß der Stadtratsfraktion: „Eine Preissenkung für junge Leute ist richtig und wichtig. Viele Jugendliche fahren bislang lieber etliche Kilometer nach Halen oder Oldenburg, weil ihnen das Soestebad zu teuer erscheint. Dieses Phänomen lässt sich auch an den stagnierenden und bisweilen sogar fallenden Besucherzahlen des Bades belegen“, konstatiert der stv. Vorsitzende der Jusos Hannes Grein.
Das Gefühl der überteuerten Eintrittspreise sei „keineswegs trügerisch“, sondern basiere auf Tatsachen, „die nicht zu leugnen sind“, heißt es in der Antragsbegründung der SPD. So gehöre das Soestebad im Vergleich zu anderen regionalen Bädern zu den mit Abstand Teuersten. In Cloppenburg koste eine Tageskarte für Jugendliche 5,70 Euro, wogegen Vechta nur 2,- Euro verlange. Selbst im „hochmodernen Olantis Huntebad“ in Oldenburg seien die Tageskartenpreise für Jugendliche mit 5,- Euro im Vergleich zu Cloppenburg 70,- Cent günstiger.

Ein Grund für die höheren Schwimmbadpreise sei die inklusive Nutzung des Saunabereiches. „Das Problem ist, dass Minderjährige ohne Begleitung eines Erwachsenen die Sauna gar nicht nutzen dürfen. Letztlich zahlt eine Clique von Jugendlichen die Sauna mit, obwohl sie diese nicht in Anspruch nehmen können. Jugendliche wollen aber nicht saunieren, sondern schwimmen“, meint Grein.
Des Weiteren verlangen die Sozialdemokraten, dass auch ALG-II-Empfänger in den Genuss des Sozialtarifs kommen. Dass bislang allein Sozialhilfeempfänger diesen vergünstigten Tarif in Anspruch nehmen könnten, sei „lebensfremd“. „Schwimmen darf nicht zum Luxusgut verkommen. Wir sollten als Politik alles daran setzen, dass allen Einkommensschichten die Türen des Schwimmbads offen stehen“, erklärt der SPD-Fraktionssprecher Höffmann. „Ein Sozialtarif, der ALG-II-Empfänger ausschließt, ist unsozial.“


Dass die geforderten Preissenkungen höhere Kosten verursachen würden, sei der SPD-Fraktion bewusst. Die tatsächlichen Kosten seien zu ermitteln und in den Haushalt 2017 einzustellen. „Wenn wir den Ruf des Schwimmbads aufpolieren und mehr junge Leute anlocken, werden die steigenden Besucherzahlen die Mehrausgaben größtenteils ausgleichen. Trotzdem sollten wir nicht die Wahrheit leugnen, dass ein kommunales Schwimmbad immer ein Zuschussgeschäft bleibt. Dann sollte es aber unser Anspruch sein, sozial gerechte Preise vorzuhalten“, so Höffmann abschließend.

2 Kommentare:

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