Samstag, 30. November 2013

Jusos: "Klassenfahrt-Boykott keine Lösung"



Die Pläne des Clemens-August Gymnasiums (CAG), Albertus-Magnus Gymnasium (AMG) und weiteren Schulen, ab sofort keine Klassen- und Studienfahrten mehr durchzuführen, „kritisieren“ die Jusos im Kreis Cloppenburg. „Boykott-Androhungen“ würden nach Ansicht der Jusos die „Fronten verhärten“, statt Lösungen zu ermöglichen. Der Protest der Lehrergewerkschaft richtet sich gegen die Pläne der Landesregierung, die Arbeitszeit der Lehrer ab 2014 um eine Stunde zu erhöhen.

Zwar zeigen die Jungsozialisten „Verständnis“ für die Anliegen der Pädagogen, dennoch sollte jede Form des Protests auf seine „Verhältnismäßigkeit“ hin „überprüft werden“. Eine solch „drastische Maßnahme“ treffe zuallererst die „unbeteiligten Schüler“, die für den Konflikt zwischen der Lehrergewerkschaft und der Landesregierung „am wenigsten können“. Auch der niedersächsische Landeselternrat und der Landesschülerrat lehnen einen derartigen Boykott der Lehrer ab. Selbst die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bezeichnete diese Androhungen als „nicht zielführend“, so die Jusos.

„Es ist das gute Recht der Lehrer gegen die Mehrbelastungen zu protestieren. Das Streichen von Klassenfahrten geht aber über die legitime Interessenvertretung hinaus. Ein Protest darf nicht auf den Rücken der Schülerinnen und Schüler ausgetragen werden.“, kritisiert der stv. Kreisvorsitzende Jan Oskar Höffmann, „Ähnliche Protestaktionen von Lehrergewerkschaften haben in Hamburg einen Keil zwischen die Lehrer und Schüler gerammt. Das sollten wir tunlichst vermeiden.“

Auch das CAG will Klassenfahrten streichen

Es sei fraglich, ob der Boykott wirklich den Dienstherrn treffe oder ausschließlich die Schülerinnen oder Schüler. Die SPD-Jugendorganisation weist zudem darauf hin, dass die eingesparten Gelder dafür in andere „wichtige Bildungsbereiche“ investiert werden.

„Das Geld wird nicht im schwarzen Loch des Landeshaushalts verschwinden. Die Eltern und Schüler sollen wissen, dass im Gegenzug der Etat für Fort- und Weiterbildungen verdreifacht sowie die Zahl der Schulpsychologen verdoppelt werden“, so Höffmann. Darüber hinaus würden das Ganztagsschulangebot „massiv ausgebaut“ sowie Studiengebühren zum Wintersemester 2014/2015 abgeschafft. Diese „Bildungserfolge“ seien nicht zu verleugnen und sollte „anerkannt werden“.

Der stv. Jusos-Vorsitzende gesteht jedoch, dass das Thema „äußerst heikel“ für die „rot-grüne“ Landesregierung sei. „Die Politik sollte sehr sensibel mit den Betroffenen umgehen und nicht die Geduld verlieren, die Mehrbelastungen zu erklären. Am Ende dürfen beide Streitparteien aber nicht vergessen, was sie eint, nämlich das Wohl der Schülerinnen und Schüler.“

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