Freitag, 7. September 2012

Der Kapitalismus diskriminiert Frauen!

"Ungleichbehandlung und Geschlechterdiskriminierung sind Teil des Systems." resümierte die studierte Diplom-Psychologin, stv. Bundesvorsitzende der Jusos und bekennende Feministin Katharina Oerder bei der Vorstellung Ihres Buches "Feminismus - Und morgen? Gleichstellung jetzt!".

Die von Yvonne Moormann, der stv. Vorsitzenden der SPD Cloppenburg, organisierte und von den Jusos unterstützte Lesung lockte am vergangenen Freitagabend mehr als 30 Besucher in den Lichthof der Volkshochschule Cloppenburg und war der passende Einstieg in eine intensive und informative Diskussion über die gesellschaftliche Stellung der Frau.

Der Kapitalismus sei ein "patriarchales System", das hauptsächlich von Männern geprägt, kontrolliert und repräsentiert werde, konstatierte die stellvertretende Bundesvorsitzende der Jusos. Die Diskriminierung der Frau ist ein strukturelles Problem."

"Frauen werden immer noch weitaus schlechter behandelt als Männer." erklärte die Referentin Katharina Oerder. Ungleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit, erschwerter Berufseinstieg für junge Akademikerinnen oder die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie seien nur wenige Beispiele der gesellschaftlichen Ungleichbehandlung von Mann und Frau, so Oerder.

Es sei jedoch wichtig anzuerkennen, dass nicht die Frau, sondern das System an sich hierfür verantwortlich sei. "Die Individualisierung der Schuld muss endlich aufhören. Junge Frauen müssen sich wieder mehr politisieren, um gemeinsam die patriarchalen Strukturen aufzubrechen."
Nach Ansicht Oerders sei es daher vonnöten, dass sich die verschiedenen Strömungen des Feminismus sich zusammen tun, um wieder "schlagkräftig" aufzutreten.

v.l. Katharina Oerder und Yvonne Moormann



Stellvertretend für die Cloppenburger Sozialdemokraten bedankte sich Yvonne Moorman abschließend für einen "spannenden" und "rundum gelungenen" Abend, der in Zukunft im ähnlichen Rahmen wiederholt werden solle. "Wir werden in Zukunft öfter frauenpolitische Themenabende organisieren, um die gesellschaftliche Ungleichbehandlung zu problematisieren und das weibliche Profil der SPD zu schärfen." Die SPD solle wieder zur "ersten Adresse politisch aktiver Frauen" werden, so Moormann.

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