Kommunalpolitik aus Cloppenburg
Dienstag, 15. November 2016
SPD:„Keine Erlaubnis für Zirkusse mit Wildtieren“
Elefanten, Bären oder Affen sollen in Cloppenburg zukünftig aus der Manege verschwinden. So jedenfalls wünscht es sich die SPD-Fraktion, die in einem entsprechenden Antrag fordert, dass „kommunale Flächen nur noch an Zirkusbetriebe vermietet werden, die keine Tiere wildlebender Arten, sog. Wildtiere mitführen.“ „Bereits geschlossene Verträge bleiben hiervon unberührt. Wir setzen uns dafür ein, dass auf städtischen Flächen in Zukunft der höchstmögliche Tierschutz gewährleistet wird“, erklärt der stv. SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Albers. „Wir hoffen auf parteiübergreifende Unterstützung für dieses Vorgehen“. Man wolle damit ein „Signal im Sinne des Tierschutzes“ setzen. Bei 895 Kontrollen von Veterinärämtern wurden im Jahr 2011 bei der Tierhaltung in Zirkussen 409 Verstöße festgestellt, heißt in der Begründung des SPD-Antrags.
„Großwildtiere zur Belustigung durch die Manege zu peitschen, entspricht nicht unseren ethischen Maßstäben. Eine artgerechte Haltung von Wildtieren ist in diesen Betrieben einfach nicht möglich“, erläutert SPD-Sprecher Jan Oskar Höffmann die Beweggründe der Fraktion. „Wer wilde Tiere sehen mag, kann dies unter artgerechten Bedingungen im Tierpark tun. Hier wird eine tiergerechte Haltung unter ständiger Kontrolle der Behörden gewahrt.“
Im Gegensatz zu 17 anderen europäischen Ländern, in denen Verbote bzgl. bestimmter im Zirkus genehmigten Tierarten gelten, ist es in Deutschland grundsätzlich legal derartige Großwildtiere in der Manege zur Schau zu stellen. Die Verbannung von Elefanten oder Bären aus der Zirkusmanege ist nur dann möglich, wenn die betreffenden Tiere nur unter erheblichen Schmerzen, Leiden oder Schäden transportiert oder an wechselnden Orten gehalten werden können. „Wir können zwar kein generelles Wildtierverbot aussprechen, aber wenigstens dafür sorgen, dass keine öffentlichen Flächen dafür angeboten werden“, so Albers.
Darüber hinaus soll auch das sog. „Ponyreiten“ anlässlich von öffentlichen Festen und Jahrmärkten nicht mehr erlaubt werden. „Sechs Stunden stupide immer rechtsherum im Kreis zu laufen, ist kein Kinderspaß. Das ist schlichtweg Tierquälerei. Wer in die Augen eines solchen Pferdes blickt, erkennt das sofort“, meint Höffmann, „Die Menschen haben ein gutes Empfinden dafür, dass Ponyreiten auf einem Jahrmarkt nicht mehr zeitgemäß ist.“ Unterstützung erfahren die Genossen nämlich von der Cloppenburger Tierschutzaktivistin Ann-Kathrin Tegenkamp. Die 27-jährige ruft seit vergangenem Freitag auf Facebook zu Unterschriften für ein Wildtierverbot in der Kreisstadt auf. Innerhalb von wenigen Stunden hatten bereits über 100 Cloppenburger ihre Petition unterstützt. „Kein Tier hat es verdient in engen Käfigen von Ort zu Ort transportiert zu werden. Dieser Wahnsinn muss gestoppt werden“, fordert die gelernte Altenpflegerin, „Ich hoffe, dass der Stadtrat den Antrag unterstützt und Cloppenburg ein positives Beispiel für andere Städte wird.“
Freitag, 11. November 2016
Freies WLAN für CLP
SPD beantragt freies WLAN
Kostenfreies und zeitlich unbeschränktes WLAN“ wünschen sich die Sozialdemokraten für die Cloppenburger Fußgängerzone. Was in vielen europäischen Metropolen bereits eine Selbstverständlichkeit sei, solle nun auch in der Soestenstadt zeitnah Einzug finden. „Wir dürfen den digitalen Wandel nicht verschlafen. Deswegen beantragen wir als SPD-Fraktion, Gespräche mit externen WLAN-Anbietern zu führen, um zügig ein flächendeckendes Netz einzurichten.“, erklärt die SPD in einer Pressemitteilung, „Cloppenburg soll schnellstmöglich surfen können“. Konkret solle die Lange Straße, Mühlenstraße, Bahnhofstraße bis zum Kreisel sowie das Soestebad, das Rathaus und die Rote Schule mit Gratis-WLAN versorgt werden.
Laut einer Studie können sich 72 Prozent der deutschen Internetnutzer eine Freizeitgestaltung ohne Internet nicht mehr vorstellen. WLAN werde in den Bereichen Tourismus und Gastronomie zu einem immer wichtigeren Erfolgsfaktor, heißt es im Antrag der SPD. „Touristen und Cafè-Besucher möchten auch in der Freizeit nicht auf das Internet verzichten. Als Stadt sollten wir daher auf die gestiegenen Ansprüche der Besucher angemessen reagieren“, so die SPD.
Gegenwärtig sei das Surfen für ausländische Touristen aufgrund hoher Roaming-Gebühren nicht attraktiv. Ein freies WLAN hingegen „biete die Möglichkeit, unkompliziert und kostenfrei Emails, Nachrichten oder die stadteigene „Cloppenburg-App“ zu checken“. Kostenloses Internet sei aber nicht nur für die Wirtschaft von Nutzen, sondern auch „sozialpolitisch sinnvoll“. „Flüchtlinge und Obdachlose haben aufgrund ihrer Einkommens- und Wohnsituation kaum Chancen einen Handyvertrag zu bekommen. Aber auch diese Menschen benötigen einen Zugang zum Internet, um beispielweise Kontakt zu ihrer Familie zu halten“, betont der Pressesprecher Jan Oskar Höffmann. „Freier Zugang zum Internet ist ein Grundbedürfnis des 21. Jahrhunderts.“
Darüber hinaus seien die Kosten für eine Vernetzung der Innenstadt „marginal“. So würde die Deutsche Telekom ein komplettes Rathaus für nur 59,- Euro Monat mit freiem WLAN versorgen. Im Übrigen entstehen pauschal weniger als 3,- Euro Kosten pro 1.000 m². „Neben kommerziellen Dienstleistern wie der Telekom bietet auch der Verein „freifunk“ günstige Lösungen speziell für Kommunen an“, erläutert Höffmann.
Etwaige haftungsrechtliche Risiken, wie die sog. „Störerhaftung“, seien laut SPD in zahlreichen Angeboten verschiedener Dienstleister ebenfalls ausgeschlossen. Überdies würde die Stadt aufgrund geänderter Rechtslage als WLAN-Anbieter in den Genuss einer Haftungsprivilegierung kommen. „Der Bürgermeister muss jedenfalls keine teuren Abmahnungen befürchten. Freies WLAN ist für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation“, so Höffmann abschließend.
SPD will soziale Schwimmbadpreise
Seit langem wettern die Jusos der
Stadt Cloppenburg gegen die aus ihrer Sicht zu hohen Eintrittspreise ins
Soestebad. Seit der Kommunalwahl 2011 fordern sie schon eine Preisreduzierung –
bislang ohne Erfolg. Zuletzt setzte auch das neugegründete Jugendparlament in
seiner konstituierenden Sitzung das Thema „Schwimmbadpreise“ auf seine
Tagesordnung. Die SPD-Stadtratsfraktion folgt nun endlich dem Ruf ihrer
Parteijugend und fordert in einem Antrag „soziale Schwimmbadpreise“, um den
„ramponierten Ruf“ des Soestebad zu richten. „Nicht nur
im Jugendparlament, sondern
auch im Kommunalwahlkampf waren die Schwimmbadpreise einer
der wichtigsten Themen
der Wähler. Das Soestebad ist
schon viel zu lange ein Politikum. Diese Kuh muss endlich vom Eis“, meint der
SPD-Fraktionssprecher und Jusos-Vorsitzende Jan Oskar Höffmann.
Deswegen fordern die Genossen,
dass die Eintrittspreise für „Kinder, Jugendliche (bis einschl. 17 Jahre) pro
Tarif für 12 Monate um 1 Euro gesenkt werden“. Anschließend sei über die Gremien
zu entscheiden, ob die Senkung der Eintrittspreise bestehen bleib oder wieder
zurückgenommen werden solle, heißt es im Antragstext. Die Cloppenburger Jusos
begrüßen den Vorstoß der Stadtratsfraktion: „Eine Preissenkung für junge Leute
ist richtig und wichtig. Viele Jugendliche fahren bislang lieber etliche
Kilometer nach Halen oder Oldenburg, weil ihnen das Soestebad zu teuer
erscheint. Dieses Phänomen lässt sich auch an den stagnierenden und bisweilen
sogar fallenden Besucherzahlen des Bades belegen“, konstatiert der stv.
Vorsitzende der Jusos Hannes Grein.
Das Gefühl der überteuerten
Eintrittspreise sei „keineswegs trügerisch“, sondern basiere auf Tatsachen,
„die nicht zu leugnen sind“, heißt es in der Antragsbegründung der SPD. So
gehöre das Soestebad im Vergleich zu anderen regionalen Bädern zu den mit
Abstand Teuersten. In Cloppenburg koste eine Tageskarte für Jugendliche 5,70
Euro, wogegen Vechta nur 2,- Euro verlange. Selbst im „hochmodernen Olantis
Huntebad“ in Oldenburg seien die Tageskartenpreise für Jugendliche mit 5,- Euro
im Vergleich zu Cloppenburg 70,- Cent günstiger.
Ein Grund für die höheren
Schwimmbadpreise sei die inklusive Nutzung des Saunabereiches. „Das Problem ist,
dass Minderjährige ohne Begleitung eines Erwachsenen die Sauna gar nicht nutzen
dürfen. Letztlich zahlt eine Clique von Jugendlichen die Sauna mit, obwohl sie
diese nicht in Anspruch nehmen können. Jugendliche wollen aber nicht saunieren,
sondern schwimmen“, meint Grein.
Des Weiteren
verlangen die Sozialdemokraten, dass auch ALG-II-Empfänger in den Genuss des
Sozialtarifs kommen. Dass bislang allein Sozialhilfeempfänger diesen
vergünstigten Tarif in Anspruch nehmen könnten, sei „lebensfremd“. „Schwimmen
darf nicht zum Luxusgut verkommen. Wir sollten als Politik alles daran setzen,
dass allen Einkommensschichten die Türen des Schwimmbads offen stehen“, erklärt
der SPD-Fraktionssprecher Höffmann. „Ein Sozialtarif, der ALG-II-Empfänger
ausschließt, ist unsozial.“
Dass die
geforderten Preissenkungen höhere Kosten verursachen würden, sei der
SPD-Fraktion bewusst. Die tatsächlichen Kosten seien zu ermitteln und in den
Haushalt 2017 einzustellen. „Wenn wir den Ruf des Schwimmbads aufpolieren und
mehr junge Leute anlocken, werden die steigenden Besucherzahlen die
Mehrausgaben größtenteils ausgleichen. Trotzdem sollten wir nicht die Wahrheit
leugnen, dass ein kommunales Schwimmbad immer ein Zuschussgeschäft bleibt. Dann
sollte es aber unser Anspruch sein, sozial gerechte Preise vorzuhalten“, so
Höffmann abschließend.
Pfandringe für Cloppenburg
SPD will fünf Pfandringe zur Erprobung
In
vielen Großstädten gehören sie schon zum täglichen Stadtbild: Die Rede ist von
sogenannten Pfandsammlern. Eine Halterung an Mülleimern soll Flaschensammlern
das Wühlen im Müll ersparen. Das zumindest erhoffen sich die Cloppenburger
Jusos und die SPD-Stadtratsfraktion von sogenannten „Pfandringen“. Derartige
Halterungen können auf „kreative und einfache Art“ das Sammeln von Pfandflaschen
„menschenwürdiger“ gestalten, so die SPD.
Mit
gelben Metallringen, sogenannte „Pfandringe“, die um öffentliche Abfallbehälter
montiert werden und Platz für mindestens sieben Getränkeflaschen oder Dosen
bieten, könnte das „unwürdige Wühlen im Müll“ vermieden werden, heißt es in
einer Pressemitteilung. „Niemandem in Cloppenburg sollte zugemutet werden, im
Müll nach Pfand zu graben“, betont SPD-Sprecher und Jusos-Vorsitzender Jan
Oskar Höffmann.
Wer
Flaschen oder Dosen nicht zur Leergutannahme zurückbringen wolle, könne sie in
die Pfandringe abstellen, anstatt sie in den Mülleimer oder gar in die Natur zu
werfen. Er leiste nach Ansicht der Jusos somit einen Dienst an der Umwelt,
indem die Pfandflaschen wieder dem „Recyclingkreislauf“ zugeführt würden, und
vollbringe sogleich etwas „Gutes“ für Bedürftige.
Ratsherr
Christian Albers bewertet den Pfandring ebenfalls als "sinnvolle
Idee". „Durch einen derartigen Pfandring kann man zwei Fliegen mit einer
Klappe schlagen. Sie sind ökologisch, ökonomisch und sozial sinnvoll. Darüber
hinaus hübschen sie die tristen Müllbehälter ein wenig auf“, so Albers. Daher habe
die SPD-Fraktion erneut einen entsprechenden Antrag für einen
"Probeversuch" für den zuständigen Fachausschuss gestellt.
Zunächst
sollen laut Antrag der SPD-Fraktion fünf Pfandringe für 12 Monate in der
Innenstadt an entsprechenden Müllerbehältern installiert werden, um deren
„Akzeptanz“ bei der „Bevölkerung und den Sammlern“ auszuloten. Falls sich das
Konzept bewährt, sollen jedoch weitere Pfandringe folgen. „Wenn es die
Möglichkeit gibt, Menschen davor zu bewahren, unwürdig im Müll zu wühlen, dann
sollten wir sie gefälligst nutzen. Das heißt nicht, dass wir die Ursachen der
Bedürftigkeit in Kauf nehmen. “, so stv. Fraktionsvorsitzende Jan Oskar
Höffmann. Trotzdem können Pfandringe „kurzfristig Abhilfe schaffen“.
Es
ist nicht der erste Versuch der Sozialdemokraten, Pfandringe in Cloppenburg zu
installieren. Die bisherigen Anträge der Genossen konnten im alten Stadtrat
keine Mehrheit finden. Dass es dieses Mal anders laufen wird, davon sind die
Genossen überzeugt. „Uns ist das Thema sehr wichtig“, erklärt der stv.
Fraktionsvorsitzende Christian Albers und sein Fraktionskollege Höffmann
ergänzt: „Erstens beantrage wir nur eine zeitlich begrenzte Erprobung der Ringe
und zweitens setzen sich gute Ideen auf Dauer durch. Neuer Rat, neues Glück.“
SPD will Brötchenticket und Handy-Parken
Die
ersten 20 Minuten „kostenlos parken“ und die weitere Parkzeit „einfach mit dem
Smartphone bezahlen“ – so wünscht sich die SPD-Fraktion das zukünftige Parken
im Cloppenburger Stadtgebiet. „Wir wollen den Bürgern höchsten Kaufkomfort
gewährleisten“, erklärt der stv. Fraktionsvorsitzende Christian Albers.
Konkret
soll laut SPD-Antrag die Stadtverwaltung beauftragt werden, für die
Bewirtschaftung der kostenpflichtigen Parkplätze Parkscheinautomaten
anzuschaffen, die es ermöglichen, mithilfe einer „Brötchentaste“, als Besucher
20 Minuten kostenlos zu parken. Darüber hinaus solle im Stadtgebiet das
sogenannte „Handy-Parken“ eingeführt werden, mit dem Autofahrer über ihr
Mobiltelefon Parkscheine direkt bezahlen können. „Das „Brötchenticket“ ist
bürgerfreundlich und ermöglicht Innenstadtbesuchern, kurze Besorgungen zu
erledigen, ohne dafür lästige Parkgebühren zahlen zu müssen. Viele Geschäfte in
Innenstadtnähe, wie Apotheken und Bäckereien, leben von Kunden, welche kurz
parken, um Medikamente oder Brötchen zu besorgen und wieder zu fahren.“,
erläutert Christian Albers. Die Einführung des „Handy-Parkens“ schafft zudem
eine weitere, „unkomplizierte Zahlungsmöglichkeit“, wenn Besucher kein
passendes Kleingeld haben oder generell ihr Handy als Zahlungsmethode einsetzen
möchten, so Albers.
Die
Ideen der Sozialdemokraten sind keineswegs neu, sondern waren schon 2012
Gegenstand eines gemeinsamen Antrags der SPD und der Jusos. Damals wurden in
der Diskussion seitens der Verwaltung die womöglich niedrigeren Einnahmen durch
das Kurzzeitparken angemahnt. Des Weiteren wurde darauf verwiesen, dass die
1994 angeschafften Parkscheinautomaten wahrscheinlich in einigen Jahren ohnehin
ersetzt werden müssten und es durch moderne Geräte möglich wäre, u.a. das sogenannte
„Handy-Parken“ einzuführen.
„Nach
mittlerweile knapp 4 Jahren ist die technische Entwicklung weiter
fortgeschritten. Wir sollten auf diesen Zug endlich aufspringen und uns der
Digitalisierung nicht verschließen“, mahnt Albers. Entsprechende Geräte hätten in
viele Kommunen – auch in unserer Region (bspw.
Vechta
und Delmenhorst) – Einzug gehalten und würden von der Bevölkerung „gut
und
positiv angenommen“, so die SPD. Mit der Brötchentaste und dem Handy-Parken
steige jedenfalls die Attraktivität der Cloppenburger Innenstadt, so die
SPD-Fraktion abschließend.
Mittwoch, 13. Juli 2016
Stadt spart an der Jugendarbeit
Die Jusos Stadt Cloppenburg kritisieren „Kürzungen und Einsparungen“ am Ferienpass und machen ein „unzureichendes Budget“ für den Rückgang der Teilnehmezahlen am Angebot der Roten Schule verantwortlich.
Schon auf dem ersten Blick seien die qualitativen Unterschiede zwischen der Molberger und der Cloppenburger Jugendarbeit sichtbar, so die Jungsozialisten. Während die Gemeinde Molbergen auf knapp 50 Seiten mit verschiedenen Illustrationen ihr Ferienangebot für Kinder und Jugendliche in einem Ferienpass präsentiere, beschränkte sich die Stadt Cloppenburg auf eine nüchterne, zweiseitige Tabelle ihrer Ferienangebote. „Die kleine Gemeinde Molbergen schafft es, einen interessanten, bunten und für Kinder ansprechenden Katalog zu erstellen, wogegen die Stadt Cloppenburg kaum mehr als eine Excel-Tabelle vorweisen kann. Das ist ziemlich ernüchternd und keineswegs verlockend“, konstatiert der stv. Jusos-Vorsitzende Hannes Grein.
Dabei wolle die SPD-Parteijugend den Mitarbeitern der Roten Schule „keines Falls Vorwürfe“ machen. Sie haben versucht, aus den beschränkten Möglichkeiten das Beste zu machen. Es habe nach Informationen der Jungsozialisten aber nicht genügend finanzielle Mittel gegeben, sowohl eine Online-Präsentation des Ferienangebots als auch eine ausgearbeitete und ausgestaltete Druck-Version des Ferienpasses vorzuhalten. „Wenn die Jugendarbeit nicht genügend Geld hat, sowohl ein online-basiertes Anmeldeprogramm als auch einen schicken Flyer anzubieten, ist sie schlicht unterfinanziert. Nicht jedes Kind ist über das Internet erreichbar. Die klassischen Verbreitungswege dürfen nicht vernachlässigt werden“, betont Grein. „In der kinderreichsten Stadt wird die Jugendarbeit nur stiefmütterlich behandelt. Dann braucht sich die Verwaltungsspitze auch nicht über einen Rückgang der Teilnehmerzahlen beklagen.“
Insbesondere Jugendliche zwischen 14 bis 18 Jahren haben sich in der Vergangenheit von der städtischen Jugendarbeit abgewendet. Diese Altersgruppe dürfe die Stadtverwaltung aber nicht verloren geben, so die Jungpolitiker abschließend.
Schon auf dem ersten Blick seien die qualitativen Unterschiede zwischen der Molberger und der Cloppenburger Jugendarbeit sichtbar, so die Jungsozialisten. Während die Gemeinde Molbergen auf knapp 50 Seiten mit verschiedenen Illustrationen ihr Ferienangebot für Kinder und Jugendliche in einem Ferienpass präsentiere, beschränkte sich die Stadt Cloppenburg auf eine nüchterne, zweiseitige Tabelle ihrer Ferienangebote. „Die kleine Gemeinde Molbergen schafft es, einen interessanten, bunten und für Kinder ansprechenden Katalog zu erstellen, wogegen die Stadt Cloppenburg kaum mehr als eine Excel-Tabelle vorweisen kann. Das ist ziemlich ernüchternd und keineswegs verlockend“, konstatiert der stv. Jusos-Vorsitzende Hannes Grein.
Dabei wolle die SPD-Parteijugend den Mitarbeitern der Roten Schule „keines Falls Vorwürfe“ machen. Sie haben versucht, aus den beschränkten Möglichkeiten das Beste zu machen. Es habe nach Informationen der Jungsozialisten aber nicht genügend finanzielle Mittel gegeben, sowohl eine Online-Präsentation des Ferienangebots als auch eine ausgearbeitete und ausgestaltete Druck-Version des Ferienpasses vorzuhalten. „Wenn die Jugendarbeit nicht genügend Geld hat, sowohl ein online-basiertes Anmeldeprogramm als auch einen schicken Flyer anzubieten, ist sie schlicht unterfinanziert. Nicht jedes Kind ist über das Internet erreichbar. Die klassischen Verbreitungswege dürfen nicht vernachlässigt werden“, betont Grein. „In der kinderreichsten Stadt wird die Jugendarbeit nur stiefmütterlich behandelt. Dann braucht sich die Verwaltungsspitze auch nicht über einen Rückgang der Teilnehmerzahlen beklagen.“
Insbesondere Jugendliche zwischen 14 bis 18 Jahren haben sich in der Vergangenheit von der städtischen Jugendarbeit abgewendet. Diese Altersgruppe dürfe die Stadtverwaltung aber nicht verloren geben, so die Jungpolitiker abschließend.
Mittwoch, 29. Juni 2016
Jusos werfen LzO „Willkür“ vor
Die Jusos im Kreis Cloppenburg werfen der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) vor, in den vergangenen Jahren „allem Anschein nach rechtswidrige Jahresabschlüsse“ beschlossen zu haben. Die Sparkasse habe ihre Gewinne „offenbar klein gerechnet“ und somit „die Rechte und Interessen ihrer Trägerkommunen verletzt“. Zu diesem Ergebnis seien die Jungsozialisten gekommen, nachdem ihnen vertrauliche Dokumente aus dem nordrhein-westfälischen Finanzministerium zugespielt worden seien.
„Jedes Jahr verkündet die LzO einen Gewinn von exakt 20 Millionen Euro, keinen Cent mehr oder weniger. Es ist aber nicht rechtmäßig, den Gewinn aus PR-Gründen zu schmälern“, kritisiert der Kreis-Vorsitzende Sebastian Hüstge. „Dass die Sparkasse diesen Gewinn alljährlich erzielt, ist kein Zufall. Sie packt vor Feststellung des offiziellen Gewinns in einem Fonds so viel Geld, dass der endgültige Jahresabschluss die besagte Marke nicht übersteigt. Das ist betriebswirtschaftlich nicht nachvollziehbar, sondern erscheint willkürlich.“ Dadurch würde aber dem Verwaltungsrat der Zugriff auf diese Gelder verwehrt. Das Finanzministerium in NRW hat sich nun mit diesem bei einigen Sparkassen üblichen Vorgehen befasst und es als "rechtswidrig" eingestuft.
„Im Klartext: Die Sparkassen dürfen ihre Gewinne nicht willkürlich klein rechnen“, erklärt der gelernte Bankkaufmann Hüstege. „Wir fragen uns schon, warum keinem anderen Politiker diese Unregelmäßigkeit aufgefallen ist. Kein normales Unternehmen ist in der Lage, jedes Jahr den exakt selben Gewinn zu erzielen.“
Konkret geht es um die sog. „Dotierung nach § 340g HGB“. Hiernach dürfen Kreditinstitute zur Sicherung gegen allgemeine Bankrisiken einen Sonderposten "Fonds für allgemeine Bankrisiken" bilden, soweit dies nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung wegen der besonderen Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute notwendig ist. Dieser „Sonderposten nach 340g HGB“ darf zwar ohne Absprache mit dem Verwaltungsrat aufgefüllt werden, jedoch nur wenn besondere Risiken dies notwendig erscheinen lassen. Allein in den vergangenen drei Jahren habe der LzO-Vorstand diesem Fonds insgesamt 36 Millionen Euro zugeführt, obwohl die Sparkasse die aufsichtsrechtlichen Vorgaben seit Jahren deutlich übertrifft. „Es ist keineswegs notwendig, jedes Jahr den selben Gewinn zu verkünden. Das schreit förmlich nach Willkür. Dieses Geld gehört in die Sicherheitsrücklage oder an die Kommune ausgeschüttet, aber nicht in unkontrollierbare Fonds“, so Hüstege.
Jene Dotierung war auch der Grund für einen Rechtsstreit, der seit mehr als einem Jahr in Düsseldorf zwischen Sparkassenvorstand und Oberbürgermeister ausgefochten und jetzt von der Sparkassenaufsicht zugunsten der Kommune entschieden wurde. Im Fall der Stadtsparkasse Düsseldorf, die ähnlich wie die LzO über erheblich mehr Eigenkapital als gesetzlich vorgeschrieben verfügt, war nach Auffassung des Finanzministeriums eine Aufstockung der Rücklagen eben gerade nicht zwingend „notwendig“, sondern „willkürlich“.
Die 28-seitige Begründung des Ministeriums wurde den Jungsozialisten aus vertraulichen Quellen zugespielt. „Das Ministerium hat deutlich gemacht, dass ein Sparkassenvorstand nicht nach Lust und Laune über die Höhe der Zuführung entscheiden darf. Wenn man die Ausführungen des Ministeriums auf die Praktiken der LzO überträgt, waren die Jahresabschlüsse in der Vergangenheit allem Anschein nach rechtswidrig“, so der Jusos-Vorsitzende.
Die Parteijugend fordert die Politik auf, sich mit dem „Anscheinsverdacht eines Rechtsbruchs“ zu befassen. „Jegliche Diskussion über eine Gewinnbeteiligung ist hinfällig, solange dem Kreistag nicht die echten Jahresabschlüsse bekannt sind. Das Thema wurde in den vergangenen Jahren nur stiefmütterlich behandelt und sollte jetzt endlich die nötige Aufmerksamkeit erfahren“, so die Parteijugend abschließend.
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