Samstag, 19. September 2015

Jusos fordern mehr Wertschätzung für Feuerwehr


v.r.: Stadtbrandmeister Horst Laden, Gabi Groneberg und die Jusos


 
Unter dem Motto „Wo drückt der Schuh?“ besuchten die Jusos Kreis Cloppenburg zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Gabriele Groneberg (SPD) die Freiwillige Feuerwehr in Cloppenburg. Dort stellte Stadtbrandmeister Horst Lade unter den staunenden Blicken der anwesenden Gäste die vielseitige, aber auch teils gefährliche Arbeit der Wehr vor.

Neben einer Führung durch die Räumlichkeiten der Feuerwehr und einer Präsentation verschiedener Löschfahrzeuge, war auch eine intensive Diskussion über aufkommende Probleme bei Einsätzen Bestandteil der Visite. So kamen insbesondere die zunehmenden Belästigungen und Gefahren von störenden Gaffern zu Sprache. Diese könnten dringend benötigte Hilfe im Ernstfall verzögern und letztlich den Einsatzerfolg gefährden, so Lade. „Diejenigen, die die Arbeit der Rettungskräfte durch ihr Gaffen behindern, sollten sich klar machen, dass sie selbst einmal in Not geraten und auf eine störungsfreie Hilfe angewiesen sein könnten. Ein solches Verhalten ist nicht zu entschuldigen“, erklärt die Abgeordnete Groneberg.

Aber auch den alltäglichen Sorgen und Nöten der Feuerwehrkräfte wurde Beachtung geschenkt. So wurde festgestellt, dass die Cloppenburger Feuerwehr bei steigender Kameradenzahl zwangsläufig mehr Platz benötigen. Schon jetzt musste die Jugendfeuerwehr in die gegenüberliegenden Hallen ausquartiert werden, um Platz für die aktive Wehr zu schaffen.

Darüber hinaus blieben auch die Aufwandsentschädigungen der Feuerwehrleute nicht unerwähnt. Zwar betonte Brandmeister Lade, dass sich „kein Feuerwehrmann wegen des Geldes in ein brennendes Haus“ stürze, dennoch „freue man sich selbstverständlich“ über jede Entschädigung der geleisteten Arbeit. Der stellvertretende Jusos-Vorsitzende Jan Oskar Höffmann kritisierte dabei die „viel zu geringe Wertschätzung“ der ehrenamtlichen Kräfte.

Laut niedersächsischem Brandschutzgesetz dürften die ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen durch ihren Dienst eigentlich keine Nachteile erleiden. Die gesetzlichen Vorgaben werden jedoch „offensichtlich nicht gewahrt“, so Höffmann. So werde ein Jugendfeuerwehrwart lediglich mit 50 bis 100 Euro entschädigt, wogegen ein einfacher Stadtratsherr schon durchschnittlich 250 Euro erhalte. Aber auch die Teilnahme an notwendigen Lehrgängen und Schulungen koste den Beteiligten zahlreiche Urlaubstage. „Ein Feuerwehrmann, der sich neben der ohnehin anstrengenden und gefährlichen Arbeit noch ehrenamtlich um die Nachwuchskräfte kümmert, leistet außergewöhnliches. Dieser Einsatz wird zu wenig honoriert“, beklagt Höffmann.

Die Jungsozialisten fordern daher „mindestens eine Angleichung“ der Entschädigung auf Niveau eines Stadtratsmitglieds. „Beide Gruppen leisten wichtige Arbeit für unsere Stadt und sollten dementsprechend auch gleichwertig entschädigt werden.“ Dass genügend Geld im Haushalt vorhanden sei, zeige die jüngste Erhöhung der Sitzungsgelder der Ratsmitglieder.

Zum Abschluss bedankte sich die Parteijugend bei der Feuerwehr für die geleistete Arbeit und wünschte auch für die Zukunft, dass sich kein Kamerad verletze und weiterhin unbeschadet nach Hause komme.

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