„Kinder und Jugendliche müssen das Versagen der Verantwortlichen ausbaden“, so lautet die Reaktion der Jusos Stadt Cloppenburg auf das Bekanntwerden der extremen Energieverschwendung des Soestebads. Nach Darstellung der EWE verbraucht das Cloppenburger Schwimmbad nämlich knapp 145 Prozent mehr Strom als vergleichbare Einrichtungen, was Mehrkosten von über 165 000 Euro zu Folge hat. Ebenso übersteigen die Heizkosten aufgrundmangelhaft installierter Wärmetauscher den Durchschnittswert um die Hälfte.
„Bislang wurde jede unserer Forderung einer Senkung der Eintrittspreise mit Verweis auf die hohen Kosten zurückgewiesen. Jetzt ist klar, wo das ganze Geld verbrannt wird“, kritisiert der Jusos-Vorsitzende Jan Oskar Höffmann. „Die Energieverschwendung muss schleunigst gestoppt werden, damit die eingesparten Mittel endlich den Jugendlichen zugutekommen." Auch die in der Vergangenheit zu viel gezahlten Heizkosten müssten von den verantwortlichen Baufirmen als Schadensersatz unverzüglich zurückverlangt werden. Die Stadtverwaltung solle daher rechtliche Schritten prüfen und gegebenenfalls gerichtlich durchsetzen.
"Der Bürgermeister darf die Verantwortlichen nicht mehr verschonen, sondern muss sie zur Kasse bitten. Es kann nicht angehen, dass die Kinder und Jugendlichen für die verkorkste Renovierung mit erhöhten Eintrittspreisen haften.", erklärt Höffmann. „Wenn Geld eingespart werden kann, darf es nicht im städtischen Haushaltsloch verloren gehen. Diese Mittel waren ja ohnehin für das Schwimmbad vorgesehen.“ Die SPD-Parteijugend fordert daher, die Eintrittspreise für Schüler und Studenten dauerhaft um ein Euro zu senken.
Zwar sei durch die Renovierung auch eine „erhebliche Attraktivitätssteigerung“ gelungen, dennoch bleibe Schwimmen „Teil der Daseinsfürsorge“ und dürfe nicht „zum Luxusgust verkommen“. Ein „gerechtes Tarifsystem für alle Altersgruppen“ sei dringend notwendig, um ein „langfristigen Imageschaden“ zu verhindern.
Darüber hinaus regen die Jungsozialisten an, die Saunanutzung wieder vom normalen Schwimmbadbesuch tariflich zu trennen. Insbesondere die minderjährigen Kinder und Jugendliche müssten für eine Leistung zahlen, die sie ohne Begleitung eines Erwachsenen gar nicht nutzen dürften, so die Jusos. So könnte eine weitere Entlastung bei den Eintrittspreisen ermöglicht werden.
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