Dienstag, 25. Februar 2014

Jusos zeigen sich nach Rollstuhlfahrt beeindruckt



„Das war eine eindrucksvolle und kräftezehrende Erfahrung“ – Mit diesen Worten beschrieben die Jungsozialisten eine durch den Vorsitzenden des Behindertenbeirats Boris Guentel organisierte Rollstuhlfahrt durch die Cloppenburger Fußgängerzone. Angeregt durch die aktuelle Debatte um Falschparker auf Behindertenparkplätzen wollte sich die SPD-Jugendorganisation einmal selbst ein Bild von der Wirklichkeit eines Rollstuhlfahrers verschaffen. Was die Jusos als „heftig“ und „krass“ empfanden, ist nach den Worten Guentels „für jeden Rollstuhlfahrer ganz normaler Alltag in Cloppenburg“. 

So seien „Gullideckel“ und „Absenkungen vor Grundstückseinfahrten“ zwar gewöhnliche Widrigkeiten, die aber von ungeübten Rollstuhlfahrern „volle Konzentration“ abverlangten. Insbesondere die vielen Stellen in der Fußgängerzone, die neben einer Steigung in Fahrtrichtung auch ein teilweise „deutlich spürbares Gefälle zu einer Seite hin“ aufweisen, wie z.B. die Brandstraße, Am Capitol oder Walhalla, werden so zu einer „großen Anstrengung“. Die Jungsozialisten nehmen daher nicht nur „bleibende Erfahrungen“, sondern auch einen „kräftigen Muskelkater“ nach dieser Führung mit nach Hause. „Es ist schon erschreckend, wie scheinbare Nebensächlichkeiten zu großen Problemen führen können. Das kostet teilweise ziemlich viel Kraft. Um ein wirkliches Gefühl für die ganze Thematik zu bekommen, muss man das einfach selbst einmal erlebt haben“ erklärt die stv. Vorsitzende der Jusos Katrin Meisner. 
 
v.l.: Jan Oskar Höffmann, Daniel Takac und Boris Guentel

v.l.: Katrin Meisner und Boris Guentel

Neben einer „praktischen Vorführung“ durch die Fußgängerzone diskutierten die Jung-Politiker auch mit Boris Guentel über die Arbeit des Behindertenbeirates. Guentel betonte, dass er sich insgesamt mehr „Anerkennung und Unterstützung“ in der Arbeit für die Belange von Menschen mit Behinderung in Cloppenburg erhoffe. „Wir müssen das Bewusstsein bei den Menschen schärfen. In einigen Fällen geht das aber offensichtlich nur über den Geldbeutel“, so Guentel. 

Damit kamen die Beteiligten auch auf die Diskussion um Falschparker auf Behindertenparklätzen zu sprechen. Der Beiratsvorsitzende wiederholte sogleich seine Forderung nach einem „sofortigen Abschleppen“ der auf Behinderparkplätzen unberechtigt Parkenden. Der Jusos-Vorsitzende Jan Oskar Höffmann unterstützte dieses Vorhaben. „Wir können die Einschätzung des Bürgermeisters, dass das Abschleppen unverhältnismäßig sei, nicht nachvollziehen. Wer unberechtigt einen Behindertenparkplatz blockiert, gehört abgeschleppt. Das ist erforderlich, geeignet und absolut angemessen. Dies ist im Übrigen auch Rechtslage“ betont Höffmann. 

Ob die öffentlichen Parkplätze in der Innenstadt generell zu wenig kontrolliert würden, könne die Parteijugend nicht einschätzen. „Es wäre unseriös, wenn wir aus unserer Momentaufnahme eine Regel ableiten. Dennoch sollten die Beobachtungen von Herrn Guentel ernst genommen werden. Sie erwecken zumindest den Eindruck eines Vollzugsdefizits seitens der Stadtverwaltung, ganz gleich ob fahrlässig oder billigend in Kauf nehmend“, so Höffman.

Am Ende des dreistündigen Treffens bedankten sich die Jusos bei ihrem „Tourguide der besonderen Art“ und stellten erfreut fest, dass die Anliegen der Menschen mit Behinderung in Cloppenburg durch den Beirat mit Boris Guentel an der Spitze „bestens vertreten“ seien.

Dienstag, 11. Februar 2014

Jusos: „Groneberg hat sich Mandat verdient“




 
Mit „Begeisterung“ haben die Jusos im Kreis Cloppenburg auf die Nachricht reagiert, dass Gabriele Groneberg (SPD) als Nachrückerin in den Bundestag einziehen kann. Dies sei sowohl für Groneberg selbst als auch für den gesamten Landkreis eine „tolle Nachricht“, schreiben die Jungsozialisten in ihrer Pressemitteilung.

Es sei zwar „tragisch“ für den scheidenden Abgeordneten Sebastian Edathy (SPD), dennoch sei der Einzug der Cloppenburgerin eine „positive Nachricht“. „Gabriele konnte ihr eigenes Wahlergebnis im Gegensatz zur Bundes-SPD steigern. Das Mandat hat sie sich absolut verdient“, erklärt der stv. Vorsitzende der Kreis-Jusos Jan Oskar Höffmann. Auch für die Jusos sei der Nicht-Einzug zunächst ein „Schlag ins Gesicht“ gewesen. „Für viele von uns war es der erste richtige Bundestagswahlkampf. Das ist natürlich besonders schön, wenn unsere Arbeit nicht umsonst war.“

Die Jungsozialisten haben jedoch nicht vergessen, dass die SPD ihre Kandidatin auf einen weniger aussichtsreichen Listenplatz positioniert hatte. „Eine so profilierte Abgeordnete hätte einen besseren Platz bekommen müssen. Unsere Partei hat sich da nicht mit Ruhm bekleckert.“

Die Parteijugend sieht indes auch den Landkreis als „nachträglichen Wahlgewinner“. Bei „brisanten Themen“ wie der Zukunft des Elisabethfehnkanals oder der Energiewende sei es „wichtig“, zwei „starke Stimmen“ aus der Region in Berlin zu haben. „Lediglich ein Vertreter würde der Bedeutung unserer Region nicht gerecht. Wir werden fortan wieder angemessen repräsentiert“, so die Jungsozialisten abschließend.