v.r.: Stadtbrandmeister Horst Laden, Gabi Groneberg und die Jusos |
Unter dem Motto „Wo drückt der Schuh?“ besuchten die Jusos Kreis
Cloppenburg zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Gabriele Groneberg (SPD)
die Freiwillige Feuerwehr in Cloppenburg. Dort stellte Stadtbrandmeister Horst
Lade unter den staunenden Blicken der anwesenden Gäste die vielseitige, aber
auch teils gefährliche Arbeit der Wehr vor.
Neben einer Führung durch die Räumlichkeiten der Feuerwehr und einer
Präsentation verschiedener Löschfahrzeuge, war auch eine intensive Diskussion
über aufkommende Probleme bei Einsätzen Bestandteil der Visite. So kamen insbesondere
die zunehmenden Belästigungen und Gefahren von störenden Gaffern zu Sprache. Diese
könnten dringend benötigte Hilfe im Ernstfall verzögern und letztlich den
Einsatzerfolg gefährden, so Lade. „Diejenigen, die die Arbeit der
Rettungskräfte durch ihr Gaffen behindern, sollten sich klar machen, dass sie
selbst einmal in Not geraten und auf eine störungsfreie Hilfe angewiesen sein
könnten. Ein solches Verhalten ist nicht zu entschuldigen“, erklärt die
Abgeordnete Groneberg.
Aber auch den alltäglichen Sorgen und Nöten der Feuerwehrkräfte wurde
Beachtung geschenkt. So wurde festgestellt, dass die Cloppenburger Feuerwehr bei
steigender Kameradenzahl zwangsläufig mehr Platz benötigen. Schon jetzt musste
die Jugendfeuerwehr in die gegenüberliegenden Hallen ausquartiert werden, um
Platz für die aktive Wehr zu schaffen.
Darüber hinaus blieben auch die Aufwandsentschädigungen der Feuerwehrleute nicht
unerwähnt. Zwar betonte Brandmeister Lade, dass sich „kein Feuerwehrmann wegen
des Geldes in ein brennendes Haus“ stürze, dennoch „freue man sich
selbstverständlich“ über jede Entschädigung der geleisteten Arbeit. Der stellvertretende
Jusos-Vorsitzende Jan Oskar Höffmann kritisierte dabei die „viel zu geringe
Wertschätzung“ der ehrenamtlichen Kräfte.
Laut niedersächsischem Brandschutzgesetz dürften die ehrenamtlichen
Feuerwehrangehörigen durch ihren Dienst eigentlich keine Nachteile erleiden.
Die gesetzlichen Vorgaben werden jedoch „offensichtlich nicht gewahrt“, so
Höffmann. So werde ein Jugendfeuerwehrwart lediglich mit 50 bis 100 Euro entschädigt,
wogegen ein einfacher Stadtratsherr schon durchschnittlich 250 Euro erhalte.
Aber auch die Teilnahme an notwendigen Lehrgängen und Schulungen koste den
Beteiligten zahlreiche Urlaubstage. „Ein Feuerwehrmann, der sich neben der
ohnehin anstrengenden und gefährlichen Arbeit noch ehrenamtlich um die Nachwuchskräfte
kümmert, leistet außergewöhnliches. Dieser Einsatz wird zu wenig honoriert“, beklagt
Höffmann.
Die Jungsozialisten fordern daher „mindestens eine Angleichung“ der
Entschädigung auf Niveau eines Stadtratsmitglieds. „Beide Gruppen leisten
wichtige Arbeit für unsere Stadt und sollten dementsprechend auch gleichwertig
entschädigt werden.“ Dass genügend Geld im Haushalt vorhanden sei, zeige die
jüngste Erhöhung der Sitzungsgelder der Ratsmitglieder.
Zum Abschluss bedankte sich die Parteijugend bei der Feuerwehr für die
geleistete Arbeit und wünschte auch für die Zukunft, dass sich kein Kamerad
verletze und weiterhin unbeschadet nach Hause komme.