Die Cloppenburger Jusos "kontern" der Kritik des Ratsherren
Hermann Bergmann an den Personalplanungen der SPD. Dieser "vergreife sich
im Ton" und verkenne den "erheblichen Einfluss" junger Kräfte in
der Partei, so die Jungsozialisten.
Bergmann, früher SPD, jetzt Zentrumsfraktion, wirft seiner früheren Partei
vor, angeblich einen "Generationswechsel" verpasst zu haben. Es würde
zu wenig auf "junge Menschen" gesetzt, meint Bergmann. Dies will die
Jugendorganisation der SPD nicht unkommentiert stehen lassen und verweist auf
die jüngsten Vorstandswahlen. Diese kämen einer "Frischzellenkur" für
die SPD gleich.
"Seitdem vertreten wir Jungsozialisten knapp die Hälfte des gesamten
Ortsvereinsvorstands. Die SPD ist mit Hans-Jürgen Hoffmann an deren Spitze mehr
als gut aufgestellt. Wir Jungen fühlen uns alles andere als unterrepräsentiert",
unterstreicht der Jusos-Vorsitzende Jan Oskar Höffmann. „Mit Yvonne Moormann
als stv. Ortsvereinsvorsitzende und Adem Ortac an der Fraktionsspitze befinden
sich auch junge Kräfte in Führungspositionen“. Es sei überdies
"unseriös", die Qualität eines Politikers auf das Alter zu
reduzieren. "Frei nach Otto Rehagel, gibt es keine alten oder jungen
Politiker, sondern nur gute oder schlechte", betont Höffmann. Es wäre
daher "unverantwortlich", auf die "Fähigkeiten erfahrener
Ratsherren" zu verzichten.
Aber auch "programmatisch" sei die SPD-Fraktion auf der "Höhe
der Zeit". In der Vergangenheit hätte die Fraktion für Anliegen der Jungsozialisten
immer "ein offenes Ohr" gehabt. So konnten Themen wie „der
Jugendstadtrat, offener Bücherschrank oder Badpreissenkungen“ gemeinsam
angegangen werden. „Unsere Jusos-Initiativen erhielten im Stadtrat immer viel
Beachtung. Dafür sind wir insbesondere der ehemaligen Fraktionsspitze sehr
dankbar.“ Darüber hinaus wurde zur diesjährigen Klausurtagung erstmals auch ein
Vertreter der Jusos geladen. „Eine so engverzahnte Zusammenarbeit zwischen
Mutterpartei und Parteijugend ist in Cloppenburg beispielhaft.“
Schlussendlich stünde es Bergmann nicht mehr zu, eine Wertung parteiinterner
Angelegenheiten vorzunehmen. Der eigenen Partei den Rücken zu zu kehren und
dann aus Frust gegen ehemalige Genossen "nachzutreten", obwohl man in
der Vergangenheit "gemeinsam gute Erfahrungen gesammelt habe", lasse
einen "respektvollen Stil" vermissen, so Höffmann.
Viel interessanter sei es für die Wähler, zu erfahren, wie ein langjähriger
Sozialdemokrat plötzlich mit einer "ultrakonservativen Partei wie dem Zentrum"
zusammenarbeiten könne. Doch dazu sage Bergmann kein Wort. Zu eigenen
politischen Zielen bleibe Bergmann schweigsam, so der Jusos-Vorsitzende
abschließend.