Folgen wie Verkehrskollapse auf der Soestenstraße und den Nebenstraßen, die Vernichtung des Grüngürtels, die Vernachlässigung des Wasserschutzes sowie die Zersplitterung der Innenstadt seien von Planungsbeginn an die Beweggründe der SPD-Parteijugend gewesen, das Projekt abzulehnen. „Unsere Petition und Bedenken wurden vom Investor als auch vom Rathaus belächelt. Deswegen ist dieser Beschluss ein Stück weit Genugtuung. Schade nur, dass nicht eher auf die Jusos gehört wurde, dann wären der Stadt einige Kosten erspart geblieben“, erklärt der Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation Jan Oskar Höffmann.
„Besonderen Dank“ müsse man indes dem klagenden Anwohner als auch der Friesoyther Wasseracht aussprechen, die eine juristische Auseinandersetzung mit der Stadt nicht gescheut hätten. „Ohne deren Einsatz wäre das Projekt nicht zu Fall gebracht worden“, so der Jungsozialist.
Die politischen Folgen des Rechtsstreits seien unterdessen gravierend. „Die Entscheidung des OVG ist nicht nur für die Carré-Befürworter im Stadtrat, sondern auch für Bürgermeister Wiese höchstpersönlich eine herbe Niederlage. Er hat das Projekt von Anfang an federführend unterstützt und steht nun vor einem Scherbenhaufen“, konstatiert Höffmann, „Das Carré ist zu 99 Prozent tot. In der Ratssitzung am Montag muss daher aufseiten der Befürworter ein klares Signal ausgehen, das Projekt endgültig zu beerdigen. Jetzt geht es um Schadensbegrenzung.“
Der Jusos-Vorsitzende fordert den Bürgermeister zudem auf, „umgehend“ das Gespräch mit „Media Markt“ zu suchen. Der Elektronikriese wäre weiterhin eine „Bereicherung“ für den hiesigen Einzelhandel. „Cloppenburg sollte sich selbstbewusst verkaufen. Media Markt muss eines klargemacht werden: Entweder sie ketten sich weiter aussichtslos an den Carré-Investor. Oder sie werden vernünftig und investieren unabhängig davon in unsere aufstrebende Kleinstadt.“ so Höffmann.
Darüber hinaus solle die Stadtverwaltung prüfen, welche Alternativ-Projekte aus der Vergangenheit realisierbar seien. Insbesondere die EDEKA-Pläne zur Umgestaltung des Piepergeländes als auch die Idee des „Altstadtcenters“ sollten noch einmal behandelt werden. „Wir müssen jetzt die Fehler der Vergangenheit korrigieren und nach vorne blicken. Es wurde schon genug wertvolle Planungszeit verschwendet“, erklärt der Jusos-Vorsitzende abschließend.
Diskussion zum Carré mit Bürgermeister Wiese: